Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Ohne Beschränkung des Wachstums keine Energiewende

Bei der jüngsten Veranstaltung der ÖDP, Ökologisch-Demokratische Partei / Bündnis für Familien in Dasing sprach der stellvertretende Kreisvorsitzende, Michael Bettinger, Physiker und Kreisrat aus Mering zur Energiewende.

Bettinger zeigte auf, dass die Energiewende, wie sie derzeit gestaltet würde, zum Scheitern verurteilt sei. Zum einen stehe heute die Frage im Vordergrund, wie man den Energiekonzernen nach dem Verlust ihrer Privilegien bei der Kernenergie neue Privilegien bei den erneuerbaren Energien einräumen könne. So wird wohl bald der Strom aus Off-Shore-Windkraftanlagen, der angeblich wegen des gleichmäßigeren Windaufkommens so wirtschaftlich sei, mit 19 Cent/KWh der am stärksten subventionierte erneuerbar erzeugte Strom sein. Zum anderen werde die Energiewende heute nur auf einen kleinen Teil der Energieversorgung bezogen, nämlich den Ersatz des Stroms aus Kernenergie, die gerade mal 9% unseres Energierahmens ausmacht. Tatsächlich müssten aber aus Gründen des Klimaschutzes ebenso wie wegen der Beschränktheit der Ressourcen im Laufe der nächsten Generation die 86% unserer Energieversorgung, die heute noch fossil oder mit Kernkraft gedeckt würden, auf erneuerbare Energie umgestellt werden.

Bettinger betonte, dass dies nur gelingen könnte, wenn die Energie mit viel höherer Effizienz genutzt werde wie bisher – 50% statt heute 30% seien durchaus realistisch. Damit würden bereits 40% des heutigen Energieaufwands eingespart. Allerdings dürften diese Einsparungen nicht wie in den letzten Jahrzehnten sofort wieder durch das Wachstum aufgezehrt werden. Bettinger machte das am Beispiel des PKW deutlich: Der Durchschnittsverbrauch der deutschen PKW sei zwar in den letzten 40 Jahren um fast 1/3 gesunken, durch die Zunahme des Verkehrs sei aber der tatsächliche Treibstoffverbrauch auf fast das dreifache angestiegen. „Erst wenn gleichzeitig das Wachstum gebremst wird und Effizienzsteigerungen greifen kann die Energiewende gelingen“ fasst Bettinger das Problem zusammen. Als Anreiz zur Einsparung von Energie empfiehlt Bettinger eine für alle erkennbar aufkommensneutrale Besteuerung von Energie nach dem Modell des Lenkungsabgabe des Kantons Basel. (http://www.aue.bs.ch/fachbereiche/energie/lenkungsabgabe.htm)

Zurück