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Pressemitteilung

ÖDP: „Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient stärken“

Vor rund 30 interessierten Zuhörern referierte Dieter Schlierf aus dem Bundesvorstand der ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) und Allgemeinmediziner aus Egling an der Paar über Gesundheitspolitik. Schlierf zeigte die komplizierte Abrechnung von Ärzten mit den unterschiedlichen Kassen über unterschiedliche Dachverbände wie der Kassenärztlichen Vereinigung oder dem Gesundheitsfond auf.

Schlierf kritisierte zum einen den hohen Verwaltungsaufwand all dieser Einrichtungen und der Vielzahl von Krankenkassen. Zum anderen zeigte er, dass trotz der anonymisierten Daten der Patienten immer Rückschlüsse auf einzelne Patienten gezogen werden könnten, wenn alle zur Abrechnung erforderlichen Daten der einzelnen Ärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung und beim Gesundheitsfond zusammen geführt würden: Das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt sei dadurch gefährdet. Schlierf regte eine unmittelbare Abrechnung zwischen Patient und Arzt, ähnlich der Abrechnung bei Privatpatienten an. Er forderte auch, dass alle Teile der Gesellschaft zur Finanzierung des Gesundheitssystems gemäß ihren finanziellen Verhältnissen beitragen müssten.

Schlierf konnte auch aus eigener Anschauung über die völlig unzureichenden Sätze berichten, die Hausärzte heute pro Patient als Quartalspauschalen bekämen. Auch bei vielen Krankenhaus-Behandlungen seien die Fallpauschalen nicht ausreichend, deshalb fordert die ÖDP generell eine gerechte Bezahlung des medizinischen Personals.

Der ÖDP liegt auch eine flächendeckende, wohnortnahe medizinische Versorgung aller Patienten am Herzen. Das betreffe das Netz von Hausärzten ebenso wie das Netz von Apotheken. Die ÖDP kämpft ebenso seit Jahrzehnten für die Bezahlung homöopathischer und alternativer Heilverfahren auch durch die Kassen.

Michael Bettinger, Kreisrat der ÖDP, stand in der Debatte, ob staatlich organisierte Gesundheitszentren mit verbeamtetem Personal eine brauchbare Alternative darstellten, zum Bekenntnis der ÖDP zu dezentralen, marktwirtschaftlichen Strukturen – wenngleich natürlich in einem engen, sozial- und umweltverträglichen Rahmen.

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