Pressemitteilung
Die Strompreislüge
Schon heute kommt der billigste Strom aus erneuerbarer Energie
Unter dem Titel „Die Strompreislüge“ referierte Michael Bettinger, Physiker und Kreisrat aus Meing im Dasinger Bauernmarkt für die ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei). Er erläuterte vor einer interessierten Hörerschaft, dass die massiven Strompreiserhöhungen der letzten Jahre nur zum kleinsten Teil Folge der erneuerbaren Energien und des Einspeisegesetzes seien.
Bettinger zeigte mit fundiertem Zahlenmaterial auf, dass sich der Strompreis seit dem Jahr 2000 tatsächlich fast verdoppelt habe, dass aber die EEG-Umlage an dieser Stompreiserhöhung gerade einmal ein Drittel ausmache und auch von der EEG-Umlage diene wiederum nur die Hälfte der Förderung erneuerbarer Energie. Sonst werde alles erdenkliche auf den Strompreis gepackt, zum einen um die Gewinne der Konzerne zu sichern, zum anderen um die erneuerbaren Energie bewusst in Verruf zu bringen. Vor allem aber belastet die Befreiung der Großindustrie sowohl von der EEG-Umlage als auch von den Netzdurchleitugsgebühren die Strompreise für Privathaushalte und mittelständischen Unternehmen.
Die Rapide gesunkenen Einspeisevergütungen zeigten zudem, wie wirtschaftlich Stromgewinnung aus vorhandener Wasserkraft, aus Onshore-Windkraft und aus Photovoltaik bereits geworden sei. Windkraft auf See müsse mehr als doppelt so hoch wie Windkraft im Binnenland und mittlerweile auch höher als Photovoltaik gefördert werden. Noch höherer Förderung bedürfe nur die Nutzung der Geothermie, die Bettinger auch als durchaus gefährlich einstufte.
Ebenso wurden die Subventionen aus Steuergeldern für Kohle- und Atomstrom unter die Lupe genommen, die sich unterschiedlichen, fundierten Untersuchungen zufolge zusammen auf rund 400 Mrd. Euro aus Steuergeldern belaufen. Dem stünden lediglich rund 40 Mrd. an Förderung für die erneuerbaren Energien gegenüber, womit Kohle und Atomstrom nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung mit 42 bzw. 15 Cent/kWh der teuerste Strom sei, der dem Steuerzahler in Deutschland jemals zugemutet wurde.
Bettinger zeigte im Übrigen auch auf, dass inflationsbereinigt seit 1970 die Preise für Benzin um 62%, für Heizöl um 133%, für Haushaltsgas um 17% und für Haushaltsstrom lediglich um 21% gestiegen seien. Steigerungen, die die ÖDP (vielleicht abgesehen von den Steigerungen beim Heizöl) für durchaus tragbar hält, und weswegen sie an einer Steuerreform für Arbeit und Umwelt in ihren Programmen festhält.